Zurück aus dem Spital Sichon

 

Seit einiger Zeit hatte ich ständigen Harndrang, Probleme beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch. Medikamente aus der Apotheke halfen nicht, dämpften höchstens die Schmerzen. Auch im Spital von Khanom konnte man mir nicht wirklich weiterhelfen und die Ärztin dort empfahl mir, wenn es nicht besser werden sollte, ins Spital Sichon zu gehen. Sichon ist der Hauptort des gleichnamigen Nachbarsdistricts und eine knappe halbe Stunde von unserem Zuhause entfernt.

 

So machten wir uns auf dem Weg. Als erstes musste ich im Spital einen Covid-Schnelltest machen. Danach wurde mir Blut abgenommen und der Urin untersucht. Der Arzt vermutete dann beim Gespräch sehr schnell Steine, ordnete ein Röntgenbild an und überwies mich zum Urologen, der am gleichen Tag am Nachmittag Sprechstunde hatte. Dieser sah auf dem Röntgenbild nichts und ordnete darum ein CT an, das aber erst ein paar Tage später durchgeführt werden konnte, da vorher kein Termin frei war. Gegen die inzwischen heftigen Schmerzen bekam ich eine Spritze.

 

Nach dem CT am Mittwoch, 27.4. gings tags darauf wieder zum Urologen und siehe da: Er sah einen Stein zwischen Niere und Blase. Dieser müsse bei einem endoskopischen Eingriff durch die Harnröhre eliminiert werden. Ich bekam einen OP-Termin für den kommenden Montag. Ins Spital müsse ich aber, wegen der Covid-Vorschriften und zur Vorbereitung, bereits am Samstag.

 

So machten sich Billy und ich am Samstagmorgen wieder auf den Weg nach Sichon. Dort angekommen mussten wir beide als erstes (wieder) einen Covid-Test machen - in beide Nasenlöcher, da eine Probe für den Schnelltest und eine für einen PCR-Test waren.

 

Danach musste ich mir Blut abnehmen lassen, in ein Becherli «bisle» und es wurde ein Röntgenbild der Lunge gemacht (warum weiss ich nicht). Als letztes folgte dann noch ein EKG, bei dem es wieder Probleme mit den Elektroden gab: Sie klebten auf meinen Haaren nicht... So mussten wir wieder (wie schon einmal) in den 7-Eleven Rassierklingen kaufen und Billy rassierte mir dann auf einer öffentlichen Toilette die Brust. Danach klappte es mit dem EKG und wir mussten noch eine Weile warten, bis wir dann kurz vor 15 Uhr endlich das Zimmer beziehen konnten.

 

Das Zimmer war ganz passabel und es hatte ein (hartes) Sofa wo Billy schlafen konnte. Bei Einzelzimmern ist Vorschrift, dass immer ein Angehöriger mit im Zimmer ist. Leider war bei meinem Bett die Matratze total durchgelegen und ausgerechnet in der Steissbeingegend, wo ich sonst schon Probleme habe, war es sehr hart. Zum Glück hatte Billy ein kleines Kissen dabei, das wir unterschieben konnten.

 

Kurz nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, um 15.30h, brachten sie das Abendessen... Frühstück um 7h (in der Regel Reissuppe mit Chicken und einem Ei, dazu Ovomaltine), Mittagessen so um11.30h - das sind ja einigermassen normale Essenszeiten, aber 15.30h für das Abendessen ist schon etwas sehr früh. Mittags und abends gab's immer Reis und 3 verschiedene Gerichte, ein Stück Frucht und eine Mini-Roulade. Das Besteck muss man übrigens selber mitbringen - Billy kaufte Löffel und Gabel im 7-Eleven.

 

Am Sonntagmorgen verspürte ich plötzlich beim Urinieren ein heftiges Brennen. Als ich in die Schüssel schaute, schwamm da etwas Komisches. Ich fischte es aus, spülte es ab und zeigte es später dem Arzt. Es war der Stein...

 

Der Eingriff sollte trotzdem stattfinden, da der Arzt sichergehen wollte, dass da nicht noch mehr «Geröll» rumschwimmt... Ich bekam eine Infusion gesteckt (oben auf dem Handrücken, tat höllisch weh) und so hiess es warten auf den Eingriff am nächsten Morgen.

 

Um kurz nach 10h wurde ich abgeholt und in den OP gebracht, Dabei fährt man mit dem Bett quer durch die Eingangshalle, vorbei an Restaurant, 7-Eleven und Kleiderläden...

 

Der Eingriff selber, bei dem keine Steine mehr gefunden wurden, dauerte nur sehr kurz und ich konnte auf dem Monitor zuschauen. Schlimm waren die Stunden danach: Die Spiral-Anästhesie hielt volle 6 Stunden an und ich musste völlig flach auf dem Rücken und ohne Kissen im Bett liegen. Aber auch das überstand ich.

 

Wegen des Katheters und zur Überwachung musste ich dann noch eine Nacht im Spital verbringen. Ich bekam auch Antibiotika durch die Infusion.

 

Am Dienstagmorgen wurde dann der Katheter gezogen (autsch!), ich bekam die letzte Dosis Antibiotika und nachdem der Arzt das OK gegeben hatte, Billy alles bezahlt und den Papierkram erledigt hatte, konnten wir nach Hause.

 

Die Kosten im Spital Sichon betrugen übrigens total nur 22'112 Baht, was ca. 650 CHF sind. Darin enthalten sind auch Medikamente für die nächsten 3 Monate bis zu einer Nachkontrolle beim Urologen. Diesen Betrag muss ich selber bezahlen, da ich bei der Krankenkasse einen Selbstbehalt von 40'000 Baht habe.

 

 

 

 


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