Zurück von einer langen Reise

Die Umschreibung unserer in der Schweiz eingetragenen Partnerschaft in eine vollwertige Ehe war der Grund für unsere lange Reise mit dem Auto.

 

Gestartet sind wir am Freitag, 16. September und unser erster Zwischenhalt war Prachuap Khirikhan. Es waren mehr als 450 Km und etwas viel für meinen Rücken…

 

Wir besuchten die Walkingstreet, die eine Riesenauswahl an Essen bot und gut besucht war. Auffallend war, dass immer noch praktisch alle eine Maske trugen. Das war nicht nur in Prachuap Khirikhan so, sondern überall auf unserer Reise. Offenbar haben die Thais immer noch Angst vor einer Ansteckung mit Covid 19 und obschon man offiziell nur noch in Innenräumen die Maske tragen soll, wird sie auch draussen weiterhin getragen.

 

Am nächsten Tag fuhren wir direkt weiter nach Bangkok, waren es ja nur noch gut 250 Km. Billy wollte das Auto eigentlich ausserhalb der Stadt in Nakhon Pathom abstellen, aber ich fand ein Park & Ride direkt an einer Skytrain-Station, das bereits auf Bangkoker Stadtgebiet war. Die Fahrt dorthin war schon etwas stressig, aber es ging alles gut, wir stellten unser Auto ab und fuhren mit MTR und BTS (beides Hochbahnen) in die Innenstadt zum Hotel, das direkt gegenüber einer Station war.

Eigentlich hatte ich ein etwas besseres Zimmer mit Aussicht und zwei Betten gebucht, aber man gab uns ein Zimmer im zweiten Stock mit Blick auf ein tristes Nebengebäude und einem Doppelbett… Das Zimmer war zwar riesig, aber der leere Platz brachte ja nicht viel. Dafür war das Frühstücksbuffet gut und das Personal dort sehr freundlich. Und weil ich ja am Sonntag Geburtstag hatte, kaufte ich mir in einem Supermarkt etwas Käse dazu. Der kostete zwar ein halbes Vermögen, aber man hat ja nur einmal im Jahr Geburtstag.

 

Am Montag, 19. September fuhren wir mit dem Taxi zur Schweizer Botschaft. Um unsere eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umzuwandeln, mussten wir lediglich ein Formular unterschreiben, die Pässe und die Partnerschaftsurkunde vorweisen und 4600 Baht (ca. 150 CHF) bezahlen. Das Ganze dauerte nur eine halbe Stunde.

 

Als wir im Parkhaus unser Auto abholten und bezahlen wollten, erlebten wir eine Überraschung: Die Parkgebühr betrug zwar nur 64 Baht (ca. 2 CHF), aber weil wir das Auto 2 Nächte im Parkhaus liessen, gab es eine Busse von 500 Baht pro Nacht (total ca. 30 CHF). Wir wussten nicht, dass man das Auto nicht über Nacht im Parkhaus lassen durfte… Tja, für Schweizer Verhältnisse war es ja immer noch günstig.

 

Wir verliessen Bangkok und fuhren in die Provinz Nakhon Nayok, wo wir Billys langjährige Freundin Nidta Kroeger besuchten. Die beiden hatten, als wir noch in der Schweiz lebten, während mehrerer Jahre Chatkontakt, hatten sich aber noch nie gesehen. Nidta hat lange mit ihrem deutschen Mann in Norddeutschland gelebt und als dieser pensioniert wurde, kamen sie nach Thailand. Leider verstarb er nach nur kurzer Zeit und seither lebt Nidta alleine mit ihren 5 Hunden und einer Katze in einem grossen Haus mit einem riesigen Garten.

 

Eigentlich wollten wir nur maximal 2 Nächte bleiben, aber Billy wollte Nidtas Garten ein bisschen auf Vordermann bringen, da sie das allein mit ihren 73 Jahren nicht mehr schafft und so blieben wir 3 Nächte. Während Billy im Garten arbeitete, plauderte ich viel mit Nidta, die immer noch sehr gut deutsch spricht. In Thailand war sie, bevor sie ihren Mann kennenlernte, Lehrerin und in Deutschland arbeitete sie als Kindergärtnerin und in einem Kinderheim.

 

Während des Aufenthaltes bei Nidta machten wir noch einen Ausflug zum Pasak Chonlasit-Stausee und machten eine kleine Zugfahrt von Suranarai zum Pa Sak Jolasid Damm. Der Zug ist bekannt als «floating train», da er grosses Stück mitten im Wasser auf langen Brücken/Stelzen fährt (siehe Bild/Collage 4 nebenan).

 

Am Freitag, 23. September machten wir uns dann auf die Heimreise. Wir machten viele Stopps und übernachteten noch dreimal. In Chachoengsao (leider sehr schlechtes Hotel, das allerdings nur 600 Baht kostete), am Kaeng Krachan-Stausee und in Chumphon.

 

Auf dem letzten Abschnitt gönnten wir uns noch ein heisses Bad in einem «Hotspring». Wir hatten ein kleines Privathäuschen mit einer riesigen Badewanne, die wir mit heissem Wasser füllten. Das tönt zwar bei Aussentemparaturen von über 30 Grad etwas komisch, aber es tat wirklich gut.

Gestern sind wir nun nach 2220 Km wieder gesund in Khanom angekommen, was beim Strassenverkehr in Thailand nicht selbstverständlich ist.

 

Bilder nebenan:

1 Unterwegs, 2 Geburtstagsessen, 3 + 4 bei Nidta, 5 Zugfahrt


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