Reise in den Isaan

Am Morgen seines fünfzigsten Geburtstags ging es los, zusammen mit Billys ältester Schwester Meaw, die sich spontan entschloss mitzukommen.

 

Die erste Etappe war eine besonders lange – wir fuhren mit ein paar Zwischenstopps durch bis Nakhon Pathom, das ca. 50 Km westlich von Bangkok liegt. 680 Km, die ich nur mit Schmerzmittel problemlos schaffte.

 

In Nakhon Pathom kaufte ich Billy auch das, was er sich seit Jahren wünschte, auch wenn es jetzt ein ungünstiger Zeitpunkt war: Eine Goldkette für seinen Buddha. Ungünstig, weil der Goldkurs im Moment sehr hoch ist. Aber 50 Jahre alt wird man nicht alle Tage und ich wollte, dass Billy auch etwas Bleibendes von mir hat. Zudem ist es ja auch eine sichere Anlage und kann jederzeit zu Geld gemacht werden, sollte dies einmal nötig werden.

 

Von Nakhon Pathom ging es dann weiter über Nakhon Ratchasima (auch Korat genannt) und Udon Thani hoch bis nach Nong Khai an der Grenze zu Laos. Billy buchte ein Hotel, von dessen Balkon man gut auf die Brücke über den Mekong sehen konnte, über die neuerdings auch ein Zug nach Vientane, der gegenüberliegenden Hauptstadt von Laos fährt. Aktuell allerdings nur zweimal am Tag und mit nur zwei Wagen wohl nicht besonders stark ausgelastet…

 

Rund um Nong Khai machten wir noch Ausflüge bevor’s dann weiterging nach Nakhon Phanom und via Ubon Ratchatani nach Buriram. Hier schaute sich Billy zusammen mit Meaw den neusten Affenfilm an, während ich es vorzog, mich, nach einem kurzen Shoppingbummel, im Hotel auszuruhen.

 

Am achten Tag verliessen wir Buriram und damit auch den Isaan und fuhren runter ans Meer nach Chanthaburi, wo wir uns mit Pom zum Nachtessen trafen. Pom wohnte ja eine Zeitlang bei uns und verkaufte neben Billys Kaffee- und Barwagen seine Crêpes. Er lebt aktuell bei seinem Vater (die Eltern haben sich getrennt) und hilft dort auf einer Durian-Plantage.

 

Auch am nächsten Tag war ein Besuch angesagt: In Rayong, das nur rund 100 Km westlich von Chanthaburi entfernt ist, besuchten wir Billys ehemaligen Armee-Kameraden und Freund Sawang. Ich kenne Sawang auch gut, denn vor Jahren haben wir öfters etwas zu dritt unternommen. Der Kontakt brach ab, weil Sawangs politische Einstellung nicht kompatibel war mit der von Billy… Mittlerweile kann Billy offenbar wieder darüber hinwegsehen und er freute sich, Sawang nach Jahren wieder zu sehen. Sawang lebt in Rayong zusammen mit seinem Freund und einem knapp dreijährigen Jungen, den sie gemeinsam gross ziehen. Die näheren Umstände kenn ich nicht.

 

Am 10, Tag ging es weiter nach Prachuap Khirikhan, wo die letzte Übernachtung dieser Reise geplant war. Wir mussten diesmal wieder durch Bangkok durch und dummerweise machte uns Google-Maps darauf aufmerksam, dass es eine neue, schnellere Route geben würde und ich akzeptierte diese. Pustekuchen mit schneller – mindestens eine Stunde standen wir im Stau und es ging nur schrittweise vorwärts…

 

Am Mittwoch, 29. Mai, am zwölften Tag unserer Reise kamen wir, nach rund 4000 Km (inkl. Rückfahrt und aller Ausflüge), müde aber heil wieder zu Hause an. Bei den oftmals chaotischen Verkehrsverhältnissen und der noch chaotischeren Fahrweise der Thais wahrlich keine Selbstverständlichkeit!

 


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